Ist dir schon hin und wieder der Begriff Hurdle Rate begegnet? Uns auch. Das Wort an sich und das dahinterliegende Konzept werden nicht immer einheitlich verwendet. Dementsprechend möchten wir an dieser Stelle einen Überblick geben.

Gliederung:

Definition von Hurdle Rate

Ins Deutsche übersetzt bedeutet das Wort „Preishürde“. Der Begriff stammt aus dem Financing und beschreibt dort die kalkulatorische Grundverzinsung oder Mindestrendite für Investoren. Sie wird durch die Rendite-Erwartungen eben dieser Investoren oder auch des Managements definiert.

Bei Finanzprojekten versteht sich die Hurdle Rate als die angemessene Vergütung für das vorhandene Risiko. Dabei haben risikoreichere Projekte in der Regel höhere Preishürden als solche mit geringerem Risiko.

Im Kontext des Revenue Managements für die Hotellerie ist die Hurdle Rate der niedrigste akzeptable Zimmerrate für ein bestimmtes Datum.

Wie wird die Preishürde in der Hotellerie eingesetzt?

Die Hurdle Rate ist der Schwellenwert, ab dem es sich für ein Hotel lohnt, ein Zimmer an einem bestimmten Tag oder in einem gewissen Zeitraum zu verkaufen. Folglich macht es unter diesem Wert für den Hotelier oder Channel Manager mehr Sinn, das Zimmer frei zu lassen. Diese Preishürde ist damit ein Werkzeug, um eine hohe Rentabilität zu erzielen.

Mit anderen Worten sind die Hurdle Rates wie Restriktionen zu sehen. Denn die Zimmer sind nur zu buchen, wenn ihr Preis größer/gleich dieser Rate ist. Dies gilt natürlich für direkte Buchungen sowie für OTAs.

Hurdle Rate verwandte Begriffe

Verwandte Begriffe zu Hurdle Rate

Der Begriff an sich hat so viele Synonyme und Aliasnamen, dass wir dir hier einige auflisten möchten.

Bid price/Gebotspreis und Last Room Value (LRV) werden als Synonyme verwendet. Dies gilt vor allem in einigen Software-Lösungen.

In Bezug auf Gruppenbuchungen ist die „Lose-it-Rate“ ein Synonym. Entsprechend versteht man darunter den Mindestpreis, unter eine Gruppenbuchung für bestimmte Zimmer und Daten nicht mehr angenommen werden sollte.

Opportunitätskosten sind ein verwandter Begriff. Gemeint sind in der klassischen Betriebswirtschaftslehre keine echten Kosten, sondern entgangener Gewinn, der bei der Entscheidung für eine von mehreren Alternativen ausbleibt oder geringer anfällt.

Das Gegenstück zur Hurdle Rate ist die Rack Rate: Der höchste Preis, den ein Gast für ein Zimmer bezahlt. Ein Zimmer kann nicht für mehr als seine Rack Rate verkauft werden. Im Allgemeinen werden Rack-Rates für Walk-in-Gäste angeboten und können sich täglich ändern.

Zur Preisuntergrenze gibt es Unterschiede. Denn die Hurdle Rate ist für einen bestimmten Tag oder Zeitraum zu sehen. Darüber hinaus hängt sie von der Buchungslage generell ab. Hingegen wird die Preisuntergrenze am besten pro Zimmerkategorie berechnet. Sie gilt immer, unabhängig vom Datum oder Buchungszeitraum.

Wie wird die Preisschwelle berechnet?

Für die Berechnung außerhalb eines Revenue Management Systems gibt es keine allgemein gültige Formel. Obendrein stellt die Rate keinen expliziten Preis dar, sondern eben mehr eine „Hürde“. Hierzu werden viele Bedingungen miteinbezogen: Wie sieht die Auslastung zu diesem Datum bzw. diesem Zeitraum aus? Wie wird die Buchung getätigt – über ein OTA oder direkt? Wie lange bleibt der Gast?

Des Weiteren kommt es darauf an, welche Konzepte das Hotel bezüglich der Preisgestaltung generell anwendet. Zum Beispiel sei hier die BAR-Methode erwähnt, die Best Available Rate.

Was jedoch allgemein gilt und für die Hurdle Rate wichtig ist: Es zählt immer der gesamte Wert einer Buchung.

Ein Beispiel findest du im folgenden Video.

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