Es gibt viele Kennzahlen, die du kennen solltest. Nicht alle Kennzahlen sind gleichermaßen aussagekräftig. Der TRevPAR gehört zu den wichtigsten Kennzahlen im Revenue Management. In diesem Lexikon Artikel erfährst du, wie du ihn berechnest und richtig interpretierst.

Gliederung

Was ist der TRevPAR? – Erklärung

TrevPAR steht für „Total Revenue Per Available Room“ und ist eine Ableitung der Kennzahl „RevPAR“. Mit diesem KPI berechnest du den durchschnittlichen Gesamtumsatz pro verfügbarem Zimmer. Im Gegensatz zum RevPAR beinhaltet er alle Umsätze, die sich aus Logis, Gastronomie und Zusatzverkäufen zusammensetzen. Der Vorteil ist, dass er nicht nur die Beherbergung fokussiert, sondern noch weitere Erlöse. Er vermittelt somit einen besseren Gesamtüberblick, da auch Gastronomie, Wellness, Tagungs- und Bankettumsätze betrachtet werden. Dies ist gerade bei Vollhotels und Ferienhotels entscheidend, da sie eng mit der Hotelbelegung zusammenhängen.

Der TrevPAR ist weniger bekannt als der RevPAR, dabei ist er in vielerlei Hinsicht deutlich aussagekräftiger. Du solltest ihn unbedingt berücksichtigen.

Berechnung TRevPAR

Der TRevPar wird wie folgt berechnet:

TRevPar = Gesamtumsatz / Summe der verfügbaren Zimmer

oder

TRevPAR = (ADR + Zusatzumsatz) * Auslastung in %

TrevPar

 

Beispielrechnung

Im folgendem Beispiel hat unser Hotel 100 Zimmer wovon 50 belegt sind. Die Tagesrate ist 70 €. Außerdem kommen pro Zimmer durchschnittlich 10 € an Umsatz dazu. Dies ergibt einen Gesamtumsatz von 4000€. Der TRevPar berechnet sich so:

  • 4000€ / 100 = 40€

oder so:

  • 80€ * 50 % = 40€

Das Beispielhotel hat einen TRevPar von 40€.

Die KPI kann für verschiedene Perioden ermittelt werden, wie beispielsweise für einen Tag, eine Woche, ein Monat oder ein Jahr.

Anwendung in der Praxis

Der TRevPAR gibt Auskunft darüber, wie gut die gesamten Kapazitäten im Hotel genutzt wurden. Daher kommt er vor allem dann zum Einsatz, wenn du verschiedene Gästesegmente miteinander vergleichst. Dies ist in der Displacement Analyse der Fall. Sie dient dazu herauszufinden, welche Anfragen angenommen werden sollen.

Gästesegmente sind beispielsweise Busreisende, Tagungsgäste und Individualreisende. In der Regel zahlen sie unterschiedlich hohe Preise, die zu unterschiedlichen Durchschnittsraten führen. Oft werden dabei jedoch die Zusatzumsätze vernachlässigt. Ein Tagungsgast beispielsweise übernachtet möglicherweise zum Einzelzimmerpreis mit der Firmenrate. Diese Rate liegt deutlich unter dem Doppelzimmerpreis der Individualreisenden.

In erster Linie kommt es darauf an, wie viel Zusatzumsätze durch die verschiedenen Gästesegmente generiert werden können. Der Tagungsgast zahlt eine Tagungspauschaule und macht gegebenenfalls noch Umsatz in der Hotelbar. Und der Individualreisende? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er im Restaurant essen kommt und/ oder Anwendungen bucht? Klar, das ist von Hotel zu Hotel unterschiedlich. Und genau deswegen ist der TRevPAR die optimale Vergleichskennzahl. Entscheidend ist, dass die Zusatzumsätze berücksichtigt werden, und nicht ausschließlich der Logisumsatz. Wir haben einen interessanten Blogbeitrag zum Thema Umsatzsteigerung in der Hotellerie geschrieben! Jetzt lesen.

Fazit

Wie auch beim RevPAR fließen bei dieser Kennzahl die Durchschnittsumsätze pro Person und die Auslastung zusammen. Wir empfehlen den TRevPAR zusätzlich zum RevPAR zu ermitteln und gegenüberzustellen. So erhältst du einen guten Überblick über die Profitabilität deiner Kapazitäten.

Auch diese Kennzahl sollte wie immer, kritisch hinterfragt werden. Es ist grundsätzlich gut, die Faktoren, die auf eine Kennzahl einspielen, kritisch zu betrachten. Was hat zu dem Ergebnis geführt? Welche Faktoren hatten den größten Einfluss? Kannst du Rückschlüsse können aus dieser Kennzahl ziehen? Welche Verbesserungsmöglichkeiten lassen sich dadurch ablesen?